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Bassenheimer Hof

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Barocker Adelspalast, erbaut 1750 bis 1755
Heutige Nutzung: Innenministerium
Der Bassenheimer Hof wurde nach Plänen des kurfürstlichen Oberbaudirektors und Hofmarschalls Anselm Franz Freiherr von Ritter zu Grünstein (1692-1765) als Witwensitz der Gräfin von Waldbott-Bassenheim, der Schwester des regierenden Kurfürsten Johann Friedrich Karl von Ostein (1743-1763), erbaut. Stallungen und ausgedehnte Gartenanlagen reichten bis zur heutigen Breidenbacherstraße.

Für die Nutzung als Gericht von 1814 bis 1830 wurde das Gebäudeinnere verändert. Nach dem Verkauf an den Deutschen Bund 1835 diente der Bau bis 1889 als Kaserne. Anschließend wurde er in Privatbesitz verkauft. Um 1900 wurde der Erdgeschoß des Palais umgebaut und als Fahnenstickerei und Wiener Caféhaus sowie um 1930 als Möbelgeschäft und Sitz des „Mainzer Journals“ genutzt.

1942 brannte das Gebäude nach Bombentreffern vollständig aus. Der Wiederaufbau als Sitz des ersten Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz erfolgte 1947/48. Dabei wurden auch die im 19. Jahrhundert vorgenommenen Veränderungen im Erdgeschoß wieder zurückgeführt und das ursprüngliche Erscheinungsbild rekonstruiert. Seit 1960 befindet sich im Bassenheimer Hof das rheinland-pfälzische Ministerium des Inneren und für Sport.

Der geschmiedete Balkon, die Blendpfeiler und -lünetten mit Rokokoornamenten und der wappengeschmückte Dreiecksgiebel betonen die Mittelachse des Bauwerks. Im Doppelwappen der Bauherrenfamilie Waldbott-Ostein erkennt man das Wappentier, einen goldenen Hund. Der Bassenheimer Hof, eines der Hauptwerke des Architekten Ritter von Grünstein, zeigt in seiner Baugestalt und Gliederung die in der französischen Architekturtradition stehende strenge Komposition. In enger Beziehung zu diesem Bauwerk stehen auch das ebenfalls von ihm errichtete Deutschhaus (Peter Altmeier-Alle) und der Stadioner Hof (Große Bleiche). Das heute nördlich anschließende Gebäude wurde 1841 nach Plänen des bischöflichen Baurats Joseph Roeder auf dem Grundstück der 1812 abgebrochenen Klosterkirche der Weißfrauen errichtet. Charakteristisch für den nach Kriegszerstörung auf drei Geschossen reduzierten, schlichten Barockbau sind die Rundbogenfenster im Erdgeschoß.
Die jetzige Erscheinung stellt ein gelungenes Beispiel dar für die behutsame Integration von zeitgemäßer Architektursprache in eine barocke Platzfront

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